Zeitplan

Das 19. Symposion ist dem Thema

Evaluation in den Künstlerischen Therapien

gewidmet und findet statt am

12. - 14. November 2004.

Ort: Universität Münster, Scharnhorststraße 100/118

Referenten und Themen[1]

Der Besuch aller Vorträge ist möglich, da Kollisionen vermieden wurden. Die Teilnehmerzahl für die Workshops ist begrenzt. Bitte mit Anmeldung Workshop-Wunsch angeben.

V = Vortrag, S = Seminar, WS = Workshop  -  Zeitplan

Der eigene Schatten als Co-Therapeut und kompetenter Führer des Seelen-Labyrinths – Das Lebenselixier in Form des rhythmisch-komplementären Zusammenwirkens von Licht und Dunkelheit im menschlichen Wesen - Tanztherapeutische Evaluation nach „Resiliency in Dance“ ® (WS)

Ergebnisse der Tanztherapie sowie der dynamischen Bewegungsmeditationen in der psychosomatischen Klinik (WS)

Künstlerische Imaginationen im psychotherapeutischen Prozess: Dante Gabriel Rossetti  „The Blessed Damozel“ (V)

Ästhetische Praxis mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen als Präventionsmaßnahme einer Wirksamkeitsstudie im Rahmen der Schulbegleitforschung (V)

Das Schöne als Qualia-Problem in der Musiktherapie am Beispiel von Formen musikalischer Improvisation (WS)

Evaluation in der Kunsttherapie: Die Objektivierung des Subjektiven? (V)

Zeichnen und Modellieren an der Universität Münster

Selbsterfahrung in der Arbeit mit künstlerischen Materialien und Grundstrukturen (WS)

Das Reduktionsprinzip in der Inszenierung ästhetischer Selbsterfahrung (WS)

Wirkung und Wirkungsforschung der Musiktherapie im heilpädagogischen Arbeitsfeld (V)

Evaluation in der Poesietherapie. Stand und Möglichkeiten (V)

Zeichentests in der Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse – Möglichkeiten und Grenzen (V)

 Referenten, Themen und abstracts[1] 

V  = Vortrag, S  = Seminar, WS = Workshop 

Dr. Yolanda Bertolaso (Bergisch Gladbach), Diplom-Bühnentänzerin, dipl. Tanz- und Musiktherapeutin

Der eigene Schatten als Co-Therapeut und kompetenter Führer des Seelen-Labyrinths – Das Lebenselixier in Form des rhythmisch-komplementären Zusammenwirkens von Licht und Dunkelheit im menschlichen Wesen - Tanztherapeutische Evaluation nach „Resiliency in Dance“ ® (WS)

Den eigenen Schatten als notwendigen Bestandteil der innerseelischen Polaritäten anzunehmen, das ist eine der notwenigen Voraussetzungen, ein „ganzer“ und heiler Mensch zu sein. Der Schatten wird hierbei wertfrei betrachtet, und nicht, wie z. B. bei C. G. Jung als eine Art Monster, das man zähmen müsse, als „Aufenthaltsort des Bösen und Schlechten“. Licht und Dunkel gehören zusammen, ein jedes hat seine Berechtigung. So wie man sich im Dunkel der Nacht verirren kann, wenn die Augen nicht an das Sehen ohne Licht gewöhnt sind, so kann man ebenso von der Helligkeit der Sonne geblendet werden. Auf der anderen Seite kann das Dunkel Ruhe, Erholung und Frieden bringen, wie es die Helligkeit nicht vermag. So wie die Natur in Tag und Nacht, in den Jahreszeiten ein Wechselspiel von Hell und Dunkel ist, so muss auch der Mensch lernen, die Balance zwischen diesen beiden Elementen zu finden. Dazu gehört, dass er ihre Struktur kennt, weiß, wie sie aussehen in ihrer Vielgestaltigkeit, keine Angst hat, dem Hellen, wie dem Dunklen zu begegnen und so seine individuelle ausgewogenen Dosierung zwischen diesen Anteilen schafft. Diese Balance im Tanz zu erarbeiten, sich Licht und Dunkel zum Freund zu machen, ist ein Ziel der künstlerisch-tanztherapeutischen Intervention. 

Chetan Karla Bosak (Türkenfeld), Staatl. gepr. Tanzpädagogin, Tanztherap. (HPG)

Ergebnisse der Tanztherapie sowie der dynamischen Bewegungsmeditationen in der psychosomatischen Klinik (WS)

In diesem Artikel werden die Ergebnisse zur Wirkung und Wirkungsweise der Tanztherapie sowie der dynamischen Bewegungsmeditationen anhand der Jahresberichte 1999 – 2002 der psychosomatischen Klinik dargestellt. ( Patientenzufriedenheit und empfundene Hilfe ). Das Setting der Klinik und die spezielle Vorgehensweise in der Tanztherapie werden beschrieben. .Darüber hinaus werden die Ergebnisse der Patientenbefragung von Teilnehmern von Tanztherapieworkshops in der Klinik erläutert. Die  Workshops ( Ein ganzer Tag )fanden in unregelmäßiger Folge von 2002 – 2004 mit den Patienten der Klinik statt. Die Untersuchungsgruppe umfaßte hier N=85, der Fragebogen 16 Items. Als Ergebnis ergab sich ein Modell zur besonderen Wirkungsweise der Tanztherapie in der Psychosomatik in Bezug auf empfundene Hilfe, sowie Lernerfolge wie in Bezug auf die Körperwahrnehmung, die Ausdrucksfähigkeit , die Fähigkeit loszulassen zu können sowie soziale Kompetenz. 

Dr. Georg Franzen (Celle), Klinischer Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut, Kunsttherapeut

Künstlerische Imaginationen im psychotherapeutischen Prozess: Dante Gabriel Rossetti  „The Blessed Damozel“ (V)

Ausgehend von einem  Gemälde  mit dem Titel „The Blezzed Damozel“ des englischen Malers Dante Gabriel Rossetti (1828-1882), werden  ikonotherapeutische und tiefenpsychologische Apekte der Bildbetrachtung  vorgestellt.
Eine biographischen Analyse Rossettis wird skizziert, wobei auch der  Frage  nach der aktuellen präraffaelitischen Bildreproduktion in unseren Tagen nachgegangen  wird und der Nutzung der Bildbetrachtung im therapeutischen Prozess. Die Fähigkeit  Imaginationen zu entwickeln unterstützt zugleich die Traumarbeit. Das Betrachtung von Rossettis Kunstwerk bietet eine Kommunikationshilfe bei der psychotherapeutischen Arbeit mit Träumen.
 

PD Dr. Ruth Hampe (Bremen)

Ästhetische Praxis mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen als Präventionsmaßnahme einer Wirksamkeitsstudie im Rahmen der Schulbegleitforschung (V)

Diese Studie hat im Frühjahr 2003 zuerst als Pilotprojekt (vgl. Hampe 2004) und ab Sommer 2004 als Schulbegleitforschung an drei Schulen in Bremen begonnen, d.h. an einer Grundschule, einer Sekundarstufe I einer Gesamtschule und an einem Förderzentrum für Lernbehinderte. In dem Zusammenhang soll eine integrierte Fördermaßnahme für verhaltensauffällige Schüler an Schulen aufgebaut werden, um vor Ort präventiv und interventiv wirksam tätig zu werden, bevor Probleme mit Schülern sich verfestigen. Eine Kooperationsform von Schülern, Lehrkräften und Eltern soll entwickelt werden, wobei die Thematisierung von „Malen und Gestalten nach Lust und Laune“ einen Zugang bildet. Es ist als eine interne Kooperation in der Verständigung und Entwicklung gemeinsamer Strategien zwischen Schülern, Schülern und Lehrkräften, Lehrern und Sozialpädagogen, Lehrkräften und Eltern zu verstehen. Zugleich beinhaltet es auch eine externe Kooperation zwischen beteiligten Lehrkräften unterschiedlicher Schulen in der gemeinsamen Absprache und Strategiebildung zur Konfliktbearbeitung mit verhaltensauffälligen Schülern und soll in der Hinsicht auch schulübergreifend der Stützung von möglichen Schulübergängen von Schülern dienen. 

Univ.-Prof. Dr. Dr. Karl Hörmann (Münster)

Das Schöne als Qualia-Problem in der Musiktherapie am Beispiel von Formen musikalischer Improvisation (WS)

Künstlerische Musiktherapie strebt die (Wieder-)Herstellung des prinzipiell Schönen einer „Symphonie“ von „musikalischer“ Disposition und sich aus persönlichen Motiven bildenden individuell ästhetischen Themen („Melodien“) an. Das Seminar nennt Kriterien zur Evaluation musiktherapeutischer Arbeit am Zusammenklang und psychoenergetischen Prozeß und versucht sie Beispielen musikalischer Improvisation mit Patienten anzuwenden. 

Dr. Renate Limberg (Düsseldorf), Kunsttherapeutin

Evaluation in der Kunsttherapie: Die Objektivierung des Subjektiven? (V)

Eine an der naturwissenschaftlichen quantitativen Forschung orientierte Evaluation reduziert die Wirkungskontrolle auf die Erfassung einzelner, abgrenzbarer Parameter und schließt komplexe Fragestellungen aus. Dieses Forschungsdesign ist auf die künstlerischen Therapien nicht übertragbar.

Das ästhetische Paradigma erweitert dagegen den rationalen Forschungszugang um die Dimension der sinnlichen Erfahrung. Dabei steht die Wirkung der therapeutischen Maßnahmen auf den Einzelnen und seinen individuellen Entwicklungsprozess im Vordergrund. Dieser Prozess kann nur aus der subjektiven Wahrnehmung des Einzelnen beurteilt und bewertet werden.

An einem Beispiel wird ein Weg der Effektivitätskontrolle, der einem erweiterten Wissenschaftsverständnis entspricht, vorgestellt. 

Helmut Korhammer (Münster), Leiter des Ateliers für wissenschaftliches Zeichnen und Modellieren an der Universität Münster

Selbsterfahrung in der Arbeit mit künstlerischen Materialien und Grundstrukturen WS) 

Dr. Enrico Otto, Leiter der Bühne der Theaterpädagogik, Universität Münster

Das Reduktionsprinzip in der Inszenierung ästhetischer Selbsterfahrung (WS)

Nach dem Reduktionsprinzip zu arbeiten bedeutet theatralisch, nicht einfach nur geringere theatralischen Mitteln einzusetzen. Reduktion ist ein Arbeitsprinzip, das im nicht-professionellen Theaterprojekten dem Darsteller die Chance einräumt, andere theatralische Mittel zugunsten einer Körper-Vordergründigkeit minimalistisch zu nutzen. Das bedeutet, daß der Darsteller fast nur über Körperaktion Darstellung betreibt und andere theatralische Mittel in reduzierter Form zu dessen Unterstützung nutzt. Andererseits bedeutet solche Körperarbeit auch sensibleres Körperbewußtsein. Defizite in der eigenen Darstellungsbreite werden leicht überdeutlich. An ihnen muß gearbeitet und gefeilt werden, weil die Bühne ein Präsentierteller solch audio-visueller Art ist, daß aus Zuschaueraugen kein Fehler verziehen wird. Dem Auge und Ohr des Zuschauers ausgesetzt, braucht die individuelle Körperaktion eine in sich geschlossene Logik, die die Darstellungsintensität bestimmt.

Univ.-Prof. Dr. Walter Piel (Köln)

Probleme der Bewertung und Dokumentation von musiktherapeutischen Prozessen im heilpädagogischen Arbeitsfeld (V)

Im heilpädagogischen Arbeitsfeld sind die Möglichkeiten für therapeutische Interventionen im Zusammenhang mit Behinderungen von Natur aus eng begrenzt. Werden die Grenzen zur Pädagogik nicht allzu en gezogen und lediglich von den Zielvorstellungen gesetzt, so ergibt sich, dass die Erfolgskontrolle im wesentlichen nur auf Beobachtungen basieren kann. Messungen, im naturwissenschaftlichen Bereich unverzichtbar, erweisen sich in der Pädagogik in vielen Fällen als unbefriedigend und im Ergebnis zweifelhaft. Der Grund dafür liegt im Wesentlichen in der langen Dauer aller pädagogischen Prozesse, so dass Fremdeinwirkungen niemals ausgeschlossen werden können. Alle übungszentrierten Verfahren haben daher in dem genannten Arbeitsfeld Priorität. Erlebnisorientierte Ansätze sind als Grundlage dazu wertvoll und hilfreich. Konfliktzentrierte Arbeitsweisen spielen hingegen nur dann eine Rolle, wenn entsprechende Problemfälle auch tatsächlich vorliegen. 

Dr. Barbara Schulte-Steinicke (Berlin), Diplom-Psychologin, Poesietherapeutin

Evaluation in der Poesietherapie. Stand und Möglichkeiten (V)

Während in den USA die poesietherapeutische Praxis und Forschung eingeführt sind, findet in diesem Feld in Europa und insbesondere im deutschsprachigen Raum wenig statt. Dennoch gibt es auch hier poesietherapeutische Projekte und Ansätze. Der Vortrag stellt die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse aus Deutschland vor, stellt sie amerikanischen Ergebnissen und Vorgehensweisen gegenüber und plädiert für ein neues, feldorientiertes Forschungssetting, das im ersten deutschen  Masterstudiengang „Biografisches und kreatives Schreiben“ verwirklicht werden soll. 

Univ.-Prof. Dr. Barbara Wichelhaus (Köln)

Zeichentests in der Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse – Möglichkeiten und Grenzen (V) 

Zeichentests sind quantitativ und qualitativ ausgerichtete Instrumente psychologischer Diagnostik, die sowohl zur Analyse einzelner Fähigkeiten, als auch zur Erforschung der Gesamtpersönlichkeit eingesetzt werden.

In therapeutischen Applikationsbereichen dienen sie häufig in Zusammenhang mit anderen Untersuchungsmethoden der Aufdeckung von Konflikten oder indizieren Symptome bzw. Syndrome. Als therapiebegleitende und –unterstützende Maßnahmen kann durch Sequenzanalysen, ein progressiver, stagnierender oder regressiver Therapieverlauf festgestellt werden.

In der wissenschaftlichen Diskussion werden Zeichentests, trotz ihrer großen Verbreitung in der psychologischen und therapeutischen Praxis aufgrund mangelnder Sicherstellung der Testgütekriterien eher gering geschätzt.

Auch in der Kunsttherapie ist der Einsatz von Zeichentests umstritten. Die Mehrzahl der Verfahren unterstreicht mit Hilfe von detailistisch erstellten Items das Zeichenergebnis und vernachlässigt den bildnerischen Prozess, der aus kunsttherapeutischer Sicht eine wesentlich höhere Bedeutung hat.

Durch systemanalytische Denkweisen und Prozessanalysen können die zeichnerischen Verfahren erweitert und relativiert werden. Hieran anknüpfend lassen sie sich in Verwendungszusammenhang neu strukturieren und somit auch in Evaluationsprozessen verwenden.  


Zeitplan


Aufführung 

in der Aasee-Aula

Scharnhorststr. 100 

am Samstag, 13. November 2004, 19 Uhr

                   mit der 

              Tanztherapie-Gruppe I

                  Tanztherapie-Gruppe II

                  Masterclass Tanztherapie

                                                Leitung: Dr. Yolanda Bertolaso


[1] Änderungen vorbehalten

TAGUNGSKOSTEN

·        Die Anmeldung zu dem Symposion und die Überweisung des Tagungsbeitrags erfolgt über das Tagungsbüro in Münster bis 15.10.2004. Es gibt keine Tageskasse! Die Anmeldung hat in jedem Fall schriftlich zu erfolgen. Bei Anmeldungen via eMail geben Sie bitte Ihre volle Adresse an. Erst mit Gutschrift der Symposionsgebühr ist die Anmeldung gültig. Zahlungseingänge nach dem 5. November 2004 können nicht mehr berücksichtigt werden.

·        Der Tagungsbeitrag beträgt für

1.      Nichtmitglieder des BKMT € 160,--

2.      für Studierende € 100,-- (gegen Vorlage des Studentenausweises)

3.      für BKMT-und MTT-Mitglieder und für Mitglieder der beteiligten Verbände und für Studierende der Heilpädagogischen Fakultät der Universität zu Köln
 80,--.

Der Tagungsbeitrag ist bis eingehend zum 30.10.2004 auf das BKMT-Konto zu entrichten:

Sparda-Bank Münster

BLZ 400 605 60

Konto-Nr. 90 10 24

Bitte „BKMT-Symposion 2004“ dazu schreiben!

Nach Eingang der Tagungsgebühr bekommen Sie ein ausführliches Tagungsprogramm mit Angaben über Veranstaltungsräume und Veranstaltungszeiten sowie eine Wegbeschreibung zugeschickt. Diese und andere Informationen sind auch über die BKMT-Homepage www.bkmt.de abrufbar.

Bei der Anmeldung beim Tagungsbüro zu Beginn des Symposions erhalten Sie eine Quittung, ein Teilnahmezertifikat sowie einen Sticker mit Ihrem Namen.

 Büchertisch mit Büchern vom Pabst-Verlag und BKMT-Mitgliedschaft

Die Beiträge des Symposions werden in einem Symposionsband veröffentlicht. Auf dem Büchertisch liegt eine Liste aus, in der dieser Band verbindlich vorbestellt werden kann. In einem eigenen Raum werden Büchertische aufgebaut. Die Teilnehmer der Tagung können dort aktuelle Literatur zum Tagungsthema erwerben.

Tagungsteilnehmer können an Ort und Stelle außerordentliche Mitglieder des BKMT werden und sofort die Vorteile der Mitgliedschaft in Anspruch nehmen.

 ANMELDUNG

An das BKMT-Tagungsbüro                                                                  Tagungsleitung:

Scharnhorststr. 100/Turnhallengebäude                                                       Dr. Yolanda Bertolaso

48151 Münster                                                                                 

Tel.: 0251-8331802                                                                          

eMail: yolanda@t-online.de oder bkmt@muenster.de

[1] Änderungen vorbehalten


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